Wenn du deine private Krankenversicherung kündigen möchtest, solltest du dir diesen Schritt gut überlegt haben. Oft hat eine Kündigung der privaten Krankenversicherung mehr Nachteile als Vorteile. Welche Folgen dieser Schritt haben kann und wie du deine private Krankenversicherung kündigen kannst, erfährst du hier.
Kündigung private Krankenversicherung: Muster & Vorlagen
Für die ordentliche oder außerordentliche Kündigung einer privaten Krankenversicherung sind Muster nützlich. Sie enthalten schon alle wichtigen Bausteine eines Kündigungsschreibens an die private Krankenversicherung, so dass du in die Vorlage für die Kündigung der privaten Krankenversicherung nur noch deine persönlichen Daten ergänzen musst. Hier kannst du dir kostenlos eine passende Vorlage für die Kündigung deiner privaten Krankenversicherung herunterladen.
Kündigung private Krankenversicherung: Beispiele
Beispiel 1
„Kündigung
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich meine Versicherung (Versicherungsnummer: XXXXXXXX) ordentlich und fristgerecht zum XX.XX.XXXX, hilfsweise zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Ein Nachweis über meine neue Versicherung ist dem Schreiben beigefügt.
Bitte bestätigen Sie die Kündigung schriftlich unter Angabe des Beendigungszeitpunkts.
Mit freundlichen Grüßen
Roland Mustermann„
Beispiel 2
„Kündigung der Versicherung
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich meine Krankenversicherung, Versicherungsnummer XXXXXXXX, zum nächstmöglichen Zeitpunkt.
Ich bitte Sie, mir eine Kündigungsbestätigung zukommen zu lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Anna Muster“
Wann ist eine Kündigung der privaten Krankenversicherung möglich?
Die meisten Menschen wählen ihre private Krankenversicherung sorgfältig aus. Trotzdem kann es Gründe dafür geben, eine private Krankenversicherung zu kündigen – oder es zumindest in Erwägung zu ziehen. Es kann zum Beispiel sein, dass sich die Konditionen verschlechtert haben oder dass du anderswo ein besseres Angebot gefunden hast. Vielleicht bist du auch mit dem Service deiner jetzigen privaten Krankenkasse unzufrieden. Oder aber du möchtest zurück in die gesetzliche Krankenversicherung.
Grundsätzlich steht es dir frei, deine private Krankenversicherung zu kündigen. Lediglich eine mögliche Mindestversicherungszeit muss berücksichtigt werden. Sobald sie verstrichen ist, kannst du jederzeit ordentlich kündigen. In manchen Fällen kommt auch eine außerordentliche Kündigung der privaten Krankenversicherung infrage. Mehr darüber erfährst du im zugehörigen Abschnitt weiter unten.
Wie ist die Kündigungsfrist von privaten Krankenversicherungen?
Bei der Kündigung einer privaten Krankenversicherung musst du dich – zumindest bei einer ordentlichen Kündigung – an die Kündigungsfrist halten. Die Kündigungsfrist von privaten Krankenversicherungen liegt bei drei Monaten zum Ablauf des Versicherungsjahres. Beachte, dass das Versicherungsjahr mit dem Kalenderjahr identisch sein kann, aber nicht muss. Sieh am besten in deinen Vertragsunterlagen nach, wie die Kündigung deiner privaten Krankenversicherung genau geregelt ist.
Bei einer außerordentlichen Kündigung der privaten Krankenversicherung gilt die übliche Kündigungsfrist nicht. Ein Sonderfall besteht auch, wenn du den Vertrag gerade unterzeichnet, es dir nun aber anders überlegt hast. Unmittelbar nach Vertragsschluss hast du ein 14-tägiges Widerrufsrecht.
Das solltest du beachten, wenn du deine private Krankenversicherung kündigen möchtest
Bevor du deine private Krankenversicherung kündigst, solltest du dir sicher sein, dass das der richtige Weg für dich ist. In vielen Fällen lohnt sich die Kündigung einer privaten Krankenversicherung nicht. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen können dabei Altersrückstellungen verlorengehen. Aufgebaute Altersrückstellungen können bei älteren Verträgen, die vor dem Jahr 2009 geschlossen wurden, gar nicht mitgenommen werden, bei jüngeren Verträgen nur teilweise. Das kann im Alter für finanzielle Probleme sorgen, vor allem, wenn du schon etwas älter bist.
Außerdem können die Konditionen der privaten Krankenversicherung nach einem Wechsel schlechter sein. Wenn du dir eine neue private Krankenversicherung suchst, geht das mit einer neuen Gesundheitsprüfung einher. Das kann für schlechtere Vertragsbedingungen sorgen, ebenso wie dein nun höheres Alter. Prüfe also gut, welche finanziellen Folgen ein Wechsel der privaten Krankenversicherung hätte. Es kann auch sein, dass du bei bestimmten Leistungen wiederum Wartezeiten hast.
Ein Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung sollte ebenso gut überlegt sein. Zunächst einmal muss es diese Möglichkeit überhaupt geben. Ab 55 Jahren ist es nur noch in Ausnahmefällen möglich, zurück in die GKV zu wechseln. Was grundsätzlich nicht sinnvoll ist sind häufigere Wechsel zwischen einer PKV und der gesetzlichen Krankenversicherung.
Wenn du deine private Krankenversicherung kündigen möchtest, solltest du beachten, dass es keine Lücken im Versicherungsschutz geben darf. Es herrscht Krankenversicherungspflicht, weshalb du jederzeit versichert sein musst. Deshalb ist ein Nachweis über den Abschluss der neuen Versicherung relevant bei einer Kündigung einer privaten Krankenversicherung. Ohne diesen Nachweis kann die Kündigung unwirksam werden.
Alternativen zur Kündigung einer privaten Krankenversicherung
Möglicherweise gibt es eine Alternative zur Kündigung deiner privaten Krankenversicherung. Zum Beispiel könntest du gegebenenfalls in einen günstigeren Basistarif wechseln, wenn es in deiner Situation sinnvoll ist.
Auch eine Anwartschaftsversicherung kann infrage kommen. Wenn du vorhast, später wieder zu dieser PKV zu wechseln, kannst du eine solche Versicherung abschließen. Später kannst du dann an deinen bisherigen Vertrag zu den gewohnten Konditionen anknüpfen, außerdem verlierst du deine Altersrückstellungen nicht und es ist auch keine erneute Gesundheitsprüfung nötig.
Sonderkündigungsrecht private Krankenversicherungen: Wann es bestehen kann
In manchen Fällen ist eine außerordentliche Kündigung einer privaten Krankenversicherung möglich. Ein Sonderkündigungsrecht kann bei privaten Krankenversicherungen bestehen, wenn sich die Vertragsbedingungen ändern. Zum Beispiel, wenn die Beiträge erhöht werden, ohne dass die Leistungen entsprechend ausgeweitet werden. In diesem Fall gibt es eine zweimonatige Sonderkündigungsfrist, die vom Zeitpunkt der Änderungsmitteilung an beginnt.
Ein Sonderkündigungsrecht bei privaten Krankenversicherungen besteht auch in den folgenden Fällen:
- bei einem Umzug ins Ausland
- bei einer Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung (zum Beispiel, weil dein Einkommen unter die Versicherungspflichtgrenze gefallen ist oder du eine Selbstständigkeit aufgibst) – du kannst vom Zeitpunkt der Versicherungspflicht in der GKV an deine PKV innerhalb von drei Monaten kündigen. Das geht auch noch rückwirkend binnen drei Monaten.
- beim Bezug von Arbeitslosengeld (in manchen Fällen ist eine Weiterversicherung in einer privaten Krankenkasse möglich)
- bei Anspruch auf Familienversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung oder bei dauerhaftem Anspruch auf Heilfürsorge
Private Krankenkasse kündigen: Diese Angaben gehören ins Kündigungsschreiben
Für deine Kündigung der privaten Krankenversicherung solltest du die Schriftform wählen. Am besten verschickst du dein Kündigungsschreiben an die private Krankenversicherung per Einschreiben; so hast du einen Nachweis. Das muss natürlich innerhalb der geltenden Kündigungsfrist geschehen.
Wichtig ist, dass du im Kündigungsschreiben deutlich machst, dass du deine Krankenversicherung kündigst und zu welchem Datum das wirksam werden soll. Nenne deine Versicherungsnummer und füge gegebenenfalls einen Nachweis über die Folgeversicherung bei. Ansonsten musst du ihn bis zum Ende der Vertragslaufzeit nachreichen.