Kündigung Ausbildungsvertrag

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  • Vorlage für die Kündigung des Ausbildungsvertrags
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  • Individuell anpassbar mit Word

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Azubis genießen einen besonderen Kündigungsschutz: Der Ausbildungsbetrieb kann sich nach der Probezeit nicht ohne Weiteres von ihnen trennen. Umgekehrt ist eine Kündigung aber auch für Auszubildende erschwert und an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Was du als Azubi beachten musst, wenn du über eine Kündigung deiner Ausbildung nachdenkst, erfährst du hier.

Kündigung Ausbildungsvertrag: Muster & Vorlagen

Wenn du für die Kündigung deines Ausbildungsvertrags eine Vorlage nutzt, sparst du Zeit. Hier findest du Muster-Vorlagen für ein Kündigungsschreiben für eine Ausbildung, die du dir kostenlos herunterladen kannst. In Word kannst du sie anschließend nach Belieben bearbeiten.

Beispiele für die Kündigung eines Ausbildungsvertrags

Beispiel 1: Ordentliche Kündigung nach der Probezeit

Kündigung meines Ausbildungsvertrags

Sehr geehrter Herr Mustermann,

hiermit kündige ich meinen Ausbildungsvertrag, geschlossen am XX.XX.XXXX, ordentlich und fristgerecht zum XX.XX.XXXX, ersatzweise zum nächstmöglichen Zeitpunkt.

Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschieden, meine Ausbildung zu beenden und stattdessen ein Studium aufzunehmen. Ich hoffe auf Ihr Verständnis.

Vielen Dank für die lehrreiche und angenehme Zeit in Ihrem Betrieb. Bitte bestätigen Sie mir die Kündigung schriftlich unter Angabe des Beendigungszeitpunkts.

Mit freundlichen Grüßen

Jasmin Muster

Beispiel 2: Kündigung während der Probezeit

Kündigung des Ausbildungsverhältnisses

Sehr geehrte Frau Muster,

hiermit kündige ich das bestehende Ausbildungsverhältnis, das wir am XX.XX.XXXX geschlossen haben, zum XX.XX.XXXX.

Die Ausbildung als XY entspricht nicht meinen Erwartungen, so dass ich mich entschlossen habe, eine Ausbildung in einem anderen Bereich zu beginnen.

Mit freundlichen Grüßen

Georg Mustermann

Kündigung Ausbildungsverhältnis: Ist das ohne Weiteres möglich?

Ob und unter welchen Voraussetzungen eine Kündigung des Ausbildungsvertrags für Auszubildende möglich ist, hängt davon ab, ob sie sich noch in der Probezeit befinden. In der Probezeit ist eine Kündigung des Ausbildungsverhältnisses unkompliziert möglich. Die Probezeit dauert zwischen einem und vier Monaten. In dieser Zeit musst du keine Kündigungsfrist einhalten.

Ist die Probezeit allerdings vorbei, gelten für die Kündigung eines Ausbildungsvertrags besondere Regelungen. Du kannst ordentlich nur noch aus bestimmten Gründen kündigen. Dein Ausbildungsbetrieb hat schließlich keine/n Azubi mehr, wenn du kündigst, weshalb die Hürden für eine Kündigung auch für Azubis nicht ganz so niedrig sind.

In den folgenden Fällen ist eine ordentliche Kündigung des Ausbildungsvertrags für Azubis außerhalb der Probezeit möglich:

  • Du möchtest deine Ausbildung komplett aufgeben.
  • Du möchtest eine inhaltlich anders gelagerte Ausbildung aufnehmen.

Daraus folgt: Es ist nicht möglich, einen Ausbildungsvertrag zu kündigen, um dieselbe Ausbildung anschließend in einem anderen Ausbildungsbetrieb fortzusetzen. In diesem Fall könntest du aber mit deinem/r Ausbilder:in sprechen – vielleicht könnt ihr euch auf einen Aufhebungsvertrag einigen, mit dem du das Ausbildungsverhältnis vorzeitig beenden kannst. Bei Aufhebungsverträgen solltest du aber vorsichtig sein, wenn du noch nicht weißt, was danach kommt: Wenn du arbeitslos wirst, wird dich das Arbeitsamt wahrscheinlich mit einer Sperrfrist belegen. Du bekommst dann erst später Arbeitslosengeld, wobei sich die Bezugsdauer insgesamt um die Dauer der Sperrfrist verkürzt.

Wie kann man einen Ausbildungsvertrag kündigen?

Die Kündigung einer Ausbildung setzt die Schriftform voraus. Das heißt, dass du die Kündigung schriftlich verfassen musst – in der Regel schreibst du sie am PC, druckst sie aus und verschickst sie oder übergibst sie persönlich. Es ist nicht möglich, per E-Mail, WhatsApp-Nachricht oder SMS einen Ausbildungsvertrag zu kündigen.

Deine Kündigung als Azubi ist nur wirksam, wenn du alle formalen Kriterien erfüllst. So musst du zum Beispiel die Kündigungsfrist berücksichtigen, wenn eine gilt, und bei einer Kündigung nach der Probezeit einen hinreichenden Grund für deine Kündigung haben. Falls du noch minderjährig bist, müssen deine Eltern (oder gesetzliche Vertreter:innen) dein Kündigungsschreiben für den Ausbildungsvertrag unterschreiben.

Eine Kündigung des Ausbildungsvertrags ist ordentlich und außerordentlich möglich. Eine ordentliche Kündigung ist der Normalfall; der Ausbildungsbetrieb hat sich dabei nichts zuschulden kommen lassen. Mit einer fristlosen Kündigung kannst du das Verbot, einen Ausbildungsvertrag außerhalb der Probezeit aus anderen Gründen als den oben genannten zu kündigen, umgehen. Dazu brauchst du allerdings einen guten Grund – der Ausbildungsbetrieb muss etwas getan haben, was eine fristlose Kündigung rechtfertigt. Praktisch sind die Hürden für eine solche Kündigung des Ausbildungsvertrags hoch.

Wann ist eine fristlose Kündigung des Ausbildungsverhältnisses möglich?

Eine fristlose Kündigung kann zum Beispiel denkbar sein, wenn

  • der Betrieb gegen gesetzliche Vorschriften verstößt, etwa Regelungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes,
  • du dein Ausbildungsgehalt wiederholt zu spät oder nicht in voller Höhe bekommst,
  • du gemobbt oder sexuell belästigt wirst,
  • du Tätigkeiten ausüben musst, die mit deiner eigentlichen Ausbildung nichts zu tun haben,
  • es Mängel bei der Ausbildung im Betrieb gibt,
  • du gar keine/n Ausbilder:in hast oder
  • du unbezahlte Überstunden machen musst, ohne dafür einen Freizeitausgleich zu erhalten.

Damit eine fristlose Kündigung wirksam ist, darf sie nur das letzte Mittel sein. Ein milderes Mittel im Arbeitsrecht ist die Abmahnung, weshalb du den/die Arbeitgeber:in in der Regel vorher abgemahnt haben musst, bevor du im Wiederholungsfall fristlos kündigen kannst. Das gilt nur dann nicht, wenn es unwahrscheinlich ist, dass sich das Problem nach einer Abmahnung beheben lässt.

Wie ist die Kündigungsfrist bei Ausbildungsverträgen?

Die Kündigungsfrist bei Ausbildungen hängt davon ab, zu welchem Zeitpunkt du kündigst und unter welchen Umständen. In der Probezeit und vor dem Antritt deiner Ausbildung kannst du jederzeit kündigen und musst keine Frist einhalten. Ordentliche Kündigungen nach der Probezeit sind mit einer Kündigungsfrist von vier Wochen möglich, wobei das Datum zählt, an dem die Kündigung dem Ausbildungsbetrieb zugeht. Bei einer fristlosen Kündigung des Ausbildungsverhältnisses musst du, wie der Name schon sagt, keine Kündigungsfrist einhalten.

Ausbildungsvertrag vor Beginn kündigen: Geht das?

Vielleicht hast du deine Ausbildung noch gar nicht angetreten und es dir seit deiner Zusage an den Ausbildungsbetrieb anders überlegt. Kann man den Ausbildungsvertrag noch vor dem Beginn der Ausbildung kündigen? Ja, das geht. Es gibt im Berufsbildungsgesetz (BBiG) zwar keine Regelungen hierzu, das Bundesarbeitsgericht hat aber entschieden, dass in solchen Fällen jederzeit eine fristlose Kündigung möglich ist.

Es kommt zum Beispiel vor, dass angehende Azubis sich bei mehreren Betrieben bewerben. Vielleicht hast du anderswo ebenfalls eine Zusage erhalten und möchtest lieber dort anfangen. Oder du möchtest lieber studieren statt eine Ausbildung zu machen. Egal, was deine Beweggründe sind: Wenn du es dir anders überlegt hast, solltest du dem Ausbildungsbetrieb so schnell wie möglich absagen. Die Verantwortlichen können sich dann darauf einstellen und einen anderen Azubi suchen.

Tipps für Aufbau & Inhalt des Kündigungsschreibens für die Ausbildung

Was genau schreibt man in die Kündigung eines Ausbildungsvertrags? Und wie ist das Kündigungsschreiben für die Ausbildung aufgebaut? Fangen wir mit dem Aufbau an: Oben notierst du die Kontaktdaten von dir und dem Betrieb. Nicht fehlen dürfen auch Ort, Datum und ein aussagekräftiger Betreff, zum Beispiel „Kündigung meines Ausbildungsvertrags“.

Nach der Anrede deines Ansprechpartners/deiner Ansprechpartnerin erklärst du, dass du das Ausbildungsverhältnis hiermit kündigst. Schreibe dazu, ob es sich um eine ordentliche oder fristlose Kündigung handelt. Im Fall einer ordentlichen Kündigung darf auch der gewünschte Beendigungszeitpunkt nicht fehlen. Du kannst ein bestimmtes Datum nennen oder zum nächstmöglichen Zeitpunkt kündigen.

Falls du dich außerhalb der Probezeit befindest, musst du in deinem Kündigungsschreiben erklären, warum du die Ausbildung nicht fortführen möchtest. Der/Die Arbeitgeber:in muss deine Kündigung auf ihre Wirksamkeit hin prüfen können. Vor allem bei fristlosen Kündigungen sollte die Erklärung deshalb etwas ausführlicher ausfallen.

Bitte den Ausbildungsbetrieb darum, dir ein qualifiziertes Zeugnis auszustellen, wenn es gewünscht ist und bitte außerdem um eine schriftliche Bestätigung der Kündigung. Du kannst dich auch für die Zusammenarbeit bedanken, wenn du möchtest. Zum Schluss verabschiedest du dich mit der Grußformel und unterschreibst deine Kündigung des Ausbildungsverhältnisses persönlich.