Es kann lohnenswert sein, den Internetanbieter zu wechseln: Oft findet sich anderswo ein günstigerer Vertrag für Internet und Festnetz. Dann ist eine Kündigung des Internetanbieters nötig. Welche Angaben im Kündigungsschreiben für den Internetanbieter nicht fehlen dürfen, wann beim Internetanbieter ein Sonderkündigungsrecht bestehen kann und was du bedenken solltest, erfährst du hier.
Internetanbieter kündigen: Vorlage kostenlos herunterladen
Um den Internetanbieter zu kündigen sind Muster nützlich. Du findest hier verschiedene Kündigungsvorlagen für den Internetanbieter, die du dir kostenlos für Word herunterladen kannst. Alle wichtigen Angaben sind in den Muster-Vorlagen schon enthalten, so dass du nur noch deine persönlichen Informationen einsetzen und den gewünschten Kündigungstermin angeben musst. Dadurch sparst du bei der Kündigung deines Internetanbieters Zeit.
Kündigung Internetanbieter: Muster
Muster 1
„Kündigung Internet
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich meinen Internet-Vertrag (Vertragsnummer: XXXXXXXX) ordentlich und fristgerecht zum XX.XX.XXXX, hilfsweise zum nächstmöglichen Zeitpunkt.
Bitte lassen Sie mir eine schriftliche Bestätigung der Kündigung zukommen, in der der Beendigungszeitpunkt genannt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Muster“
Muster 2
„Kündigung
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich meinen DSL-Vertrag, Vertragsnummer XXXXXXXX, zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Zugleich widerrufe ich die Ihnen erteilte Einzugsermächtigung zum Ablauf des Vertrags.
Ich bitte Sie, mir eine schriftliche Kündigungsbestätigung unter Angabe des Beendigungstermins zuzuschicken.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Mustermann“
Internetanbieter kündigen: So geht’s
Es mag sich zwar für manche Menschen so anfühlen, aber an den Internetanbieter bist du nicht ewig gebunden. Den Internetanbieter zu kündigen ist kein großer Aufwand und erfordert nur eine rechtzeitige Kündigung. Die Kündigung des Internetanbieters kann sich in vielen Fällen lohnen oder aber notwendig sein. So kann es zum Beispiel eine Option sein, den Internetanbieter zu kündigen wegen Umzugs – zumindest, wenn der aktuelle Provider am neuen Wohnort die gewohnten Leistungen nicht bereitstellen kann.
Womöglich ziehst du auch um und in der neuen Wohnung gibt es schon einen DSL-Vertrag. Oder du möchtest einfach sparen, indem du zu einem anderen Internetanbieter wechselst, der dir günstigere Konditionen bietet. Vielleicht möchtest du insgeheim sogar bei deinem jetzigen Anbieter bleiben, erhoffst dir aber einen Preisnachlass im Rahmen einer Kund:innenrückgewinnung, wie sie etwa für die großen Provider üblich ist.
Um deinen Internet-Anbieter zu kündigen, ist ein schriftliches Kündigungsschreiben empfehlenswert. Es kann allerdings auch sein, dass du deinen Vertrag bequem online im Kund:innenportal des Internetanbieters kündigen kannst. Ebenso kann eine telefonische Kündigung des Internetvertrags oder eine E-Mail-Kündigung eine Option sein. Aus Nachweisgründen ist eine schriftliche Kündigung im Zweifel nichtsdestotrotz sinnvoll, zumindest, wenn der Brief per Einschreiben verschickt wird.
Falls du weiterhin Internet benötigst, ist es sinnvoll, dir zuerst einen neuen Internetanbieter zu suchen, bevor du den alten Internetanbieter kündigst. Dadurch stellst du sicher, dass es keine Unterbrechungen in deiner Internetversorgung gibt. Ebenfalls praktisch daran: Wenn du schon einen neuen Internetanbieter hast, kümmert dieser sich womöglich für dich um die Kündigung des bisherigen Internetanbieters. Auf diese Weise ist die Kündigung für dich besonders komfortabel.
Welche Kündigungsfrist gilt für Internet-Verträge?
Wenn du den Internet-Anbieter kündigen möchtest, stellt sich zunächst die Frage, ob das zum gegenwärtigen Zeitpunkt überhaupt möglich ist. In vielen Fällen gelten bei Internet-Verträgen Mindestlaufzeiten, die bis zu 24 Monate betragen können. Vor dem Ablauf der Mindestlaufzeit ist eine ordentliche Kündigung nicht möglich. Lediglich in besonderen Umständen kann eine Sonderkündigung des Internetanbieters gerechtfertigt sein, was praktisch aber eher selten der Fall ist.
Wie lang die Kündigungsfrist zum Ende der Mindestvertragslaufzeit ist, kann sich von Anbieter zu Anbieter unterscheiden. Du kannst sie in deinen Vertragsunterlagen nachsehen oder dich online im Kund:innenportal des Provideres darüber informieren.
Wenn die Mindestlaufzeit erfüllt ist, ist eine Kündigung jederzeit möglich. Während es früher in vielen Fällen so war, dass sich Internetverträge automatisch um ein weiteres Jahr verlängert haben, wenn sie nicht rechtzeitig gekündigt wurden, sind Kund:innen heute flexibler. Seit einer Gesetzesänderung Ende des Jahres 2021 ist eine Kündigung bei Internet-Verträgen grundsätzlich mit einer Kündigungsfrist von einem Monat zum Monatsende möglich.
Internetanbieter kündigen wegen Umzugs: Gibt es ein Sonderkündigungsrecht?
Ein häufiger Kündigungsgrund bei Internetverträgen ist ein bevorstehender Umzug. Geht damit ein Sonderkündigungsrecht beim Internetanbieter einher? Nein, nicht grundsätzlich. Es hängt von den konkreten Umständen ab. Ein Umzug allein enthebt dich nicht von deinen vertraglichen Pflichten. Du kannst deinen Internetanbieter natürlich kündigen, wenn du umziehst, aber mit den üblichen Kündigungsfristen.
Anders sieht es aus, wenn dir dein Internetanbieter die vertraglich zugesicherten Leistungen am neuen Wohnort nicht liefern kann. Vielleicht kann der Provider dir im neuen Zuhause gar kein Internet bereitstellen oder aber nicht in der gewohnten Geschwindigkeit. In solchen Fällen ist beim Internetanbieter eine außerordentliche Kündigung denkbar.
Falls du nach dem Umzug (vorerst) weiterhin beim alten Internetanbieter bist, ist es wichtig, dass du den Provider möglichst frühzeitig über den geplanten Umzug informierst. So kann das Unternehmen alles in die Wege leiten, damit der neue Anschluss pünktlich geschaltet werden kann.
Sonderkündigungsrecht beim Internetanbieter: Wann besteht es?
Normalerweise musst du dich an die geltende Kündigungsfrist des Internetanbieters halten, wenn du deinen Vertrag kündigen möchtest. In manchen Situationen kann jedoch auch eine Sonderkündigung möglich sein. Gegebenenfalls ist sogar eine fristlose Kündigung des Internetanbieters denkbar. So kannst du etwa außerordentlich dem Internetanbieter kündigen wegen nicht erbrachter Leistung.
Wenn das Unternehmen nicht die Leistungen liefert, zu denen es vertraglich verpflichtet ist, besteht für dich als Kunde/Kundin nicht die Notwendigkeit, die ordentliche Kündigungsfrist bei einer Kündigung abzuwarten. Eine Einschränkung gibt es jedoch: Du musst den Internetanbieter zuvor aufgefordert haben, das Problem zu beheben. Nur wenn trotzdem nichts passiert, ist eine außerordentliche und fristlose Kündigung beim Internetanbieter eine Option.
Außerdem gibt es ein Sonderkündigungsrecht beim Internetanbieter, wenn der Kunde/die Kundin stirbt. Dasselbe gilt, wenn die Kosten für den Vertrag steigen oder aber sich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen ändern. Praktisch kommen diese beiden Fälle aber kaum vor.
Kündigungsschreiben für den Internetanbieter: Diese Angaben dürfen nicht fehlen
Für die Kündigung des Internetanabieters kannst du entweder eine Vorlage nutzen oder aber das Kündigungsschreiben selbst verfassen. In diesem Fall solltest du sicherstellen, dass alle essenziellen Angaben im Kündigungsschreiben enthalten sind. Das betrifft zum Beispiel deinen Namen und deine Adresse sowie deine Kund:innennummer und die Vertragsnummer.
Im Kündigungsschreiben musst du unmissverständlich deine Kündigungsabsicht erklären. Ergänze dabei, wann die Kündigung wirksam werden soll – zum Beispiel zu einem bestimmten Termin (unter Berücksichtigung der Kündigungsfrist) oder zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Dabei musst du nicht begründen, warum du den Internetanbieter kündigen möchtest – es sei denn, du berufst dich auf ein Sonderkündigungsrecht. In diesem Fall solltest du die Umstände deiner Kündigung möglichst detailliert erläutern, damit das Unternehmen die Rechtmäßigkeit deiner Kündigung prüfen kann.
Es ist sinnvoll, den Internetanbieter im Kündigungsschreiben um eine schriftliche Kündigungsbestätigung zu bitten. Dadurch hast du Gewissheit darüber, wann der Vertrag enden wird. Am Ende solltest du die Kündigung noch unterschreiben, bevor du sie verschickst.
