Gewerkschaftsmitglieder, die aus ihrer Gewerkschaft austreten möchten, können schriftlich kündigen. Was sollte man bei einer Kündigung der Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft beachten? Welche Angaben dürfen im Kündigungsschreiben für die Gewerkschaft nicht fehlen? Und wie könnte eine Kündigung konkret klingen? Das und mehr erklären wir dir hier.
Kündigung Gewerkschaft: Vorlagen kostenlos herunterladen
Um deine Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft zu kündigen, kannst du es dir einfach machen, indem du eine Vorlage dafür nutzt. Hier kannst du dir für die Kündigung der Gewerkschaft Muster kostenlos herunterladen. Anschließend musst du nur noch deine persönlichen Angaben und den gewünschten Austrittszeitpunkt ergänzen.
Kündigung Gewerkschaft: Beispiele
Kündigung Gewerkschaft: Beispiel 1
„Austrittserklärung
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft in Ihrer Gewerkschaft zum XX.XX.XXXX, hilfsweise zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Ich bitte Sie darum, mir eine schriftliche Bestätigung meiner Kündigung unter Angabe des Austrittstermins zukommen zu lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Johanna Musterfrau“
Kündigung Gewerkschaft: Beispiel 2
„Kündigung der Mitgliedschaft
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erkläre ich meinen Austritt aus der Muster-Gewerkschaft zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Meinen Mitgliedsausweis habe ich diesem Schreiben beigefügt.
Bitte bestätigen Sie meine Kündigung schriftlich unter Angabe des Beendigungszeitpunkts.
Mit freundlichen Grüßen
Johann Muster“
So kannst du deine Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft kündigen
Gewerkschaften fungieren als Interessenvertretung von Arbeitnehmer:innen. Für Beschäftigte kann eine Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft Vorteile bieten: Sie unterstützen dadurch nicht nur diejenigen, die sich für ihre Rechte stark machen, sondern dürfen sich auch über juristische Unterstützung in Rechtsfragen freuen. Außerdem erhalten sie häufig einen vergünstigten Zugang zu Veranstaltungen und Weiterbildungsangeboten.
Auf der anderen Seite muss natürlich kein/e Arbeitnehmer:in für immer in einer Gewerkschaft bleiben. Es kann sein, dass man nicht mehr hinter dem steht, was eine spezielle Gewerkschaft tut. Vielleicht möchtest du deine Mitgliedschaft bei einer Gewerkschaft kündigen beim Renteneintritt oder hast schlicht nicht das Geld übrig, um weiterhin Mitgliedsbeiträge zu zahlen.
In solchen Fällen kommt eine Kündigung der Gewerkschaft infrage. Wie geht das? Für eine Kündigung ist in aller Regel die Schriftform erforderlich. Du schickst der Gewerkschaft dann eine schriftliche Austrittserklärung. Dabei ist wichtig, dass du die geltende Kündigungsfrist einhältst. Du kannst auch zum nächstmöglichen Zeitpunkt kündigen – mit so einer Formulierung bist du auf der sicheren Seite.
Eine Begründung, warum du aus der Gewerkschaft austreten möchtest, ist im Normalfall nicht nötig. Anders verhält es sich, wenn du wichtige Gründe für eine außerordentliche Kündigung der Gewerkschaft geltend machen möchtest. In diesem Fall muss die Gewerkschaft die Gründe nachvollziehen können. Damit die Kündigung wirksam ist, solltest du sie persönlich unterschreiben. Und schließlich muss sie der Gewerkschaft rechtzeitig zugehen. Ob die Kündigungsfrist eingehalten wurde, hängt vom Zeitpunkt des Eingangs bei der/m Empfänger:in ab und nicht vom Poststempel.
Welche Kündigungsfrist haben Gewerkschaften?
Wer seine Mitgliedschaft bei einer Gewerkschaft kündigen möchte, muss sich an die geltende Kündigungsfrist halten. Die Kündigungsfrist bei Gewerkschaften ist nicht einheitlich gesetzlich festgelegt, sondern hängt davon ab, was die jeweilige Gewerkschaft in ihren Geschäftsbedingungen geregelt hat. Oft beträgt die Kündigungsfrist bei Gewerkschaften drei Monate, sie kann aber auch etwas kürzer sein. Du kannst die Kündigungsfrist in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der jeweiligen Gewerkschaft nachschauen.
Viele Gewerkschaften sehen Austritte von Mitgliedern nur zu bestimmten Stichtagen im Jahr vor. Das ist häufig das Ende eines Quartals. In diesem Fall wäre eine Kündigung der Gewerkschaft zum 31. März, dem 30. Juni, dem 30. September oder zum 31. Dezember möglich. Würdest du vor diesem Hintergrund beispielsweise zum 31. Dezember kündigen wollen, müsste die Kündigung der Gewerkschaft drei Monate vorher vorliegen. Andernfalls müsstest du noch drei Monate länger Mitglied der Gewerkschaft bleiben.
Wann ist eine außerordentliche Kündigung der Mitgliedschaft bei einer Gewerkschaft möglich?
Neben einer regulären Kündigung der Gewerkschaft kommt in manchen Situationen auch eine außerordentliche Kündigung der Gewerkschaftsmitgliedschaft in Betracht. In diesem Fall bist du an die übliche Kündigungsfrist der Gewerkschaft nicht gebunden, sondern kannst auch mit einem kürzeren Vorlauf die Gewerkschaft kündigen.
Ob und in welchen Fällen eine außerordentliche Kündigung der Mitgliedschaft bei einer Gewerkschaft infrage kommt, hängt davon ab, wie dieses Thema in den Geschäftsbedingungen der Gewerkschaft geregelt ist. Es können bestimmte Szenarien vorgegeben sein, in denen eine außerordentliche Kündigung der Mitgliedschaft möglich ist.
Ansonsten gilt nach § 314 Bürgerliches Gesetzbuch: Wenn es unzumutbar ist, das Vertragsverhältnis bis zum Ende der regulären Kündigungsfrist fortzuführen, kann diese Frist missachtet werden. Dafür musst du allerdings einen wichtigen Grund vorbringen können.
Ein Tipp: Wenn du früher aus der Gewerkschaft austreten möchtest als eigentlich möglich, kann es sich in manchen Situationen lohnen, einfach direkt bei der Gewerkschaft nachzufragen, ob das geht. Vielleicht kommt dir die Gewerkschaft entgegen, selbst wenn du keinen Anspruch auf eine außerordentliche Kündigung hast.
Welche Angaben gehören ins Kündigungsschreiben für die Gewerkschaft?
Um deine Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft zu kündigen, ist in der Regel ein Kündigungsschreiben nötig. Schon aus Nachweisgründen ist eine schriftliche Kündigung dringend anzuraten. Dieses Schreiben schickst du an die zuständige Geschäftsstelle der Gewerkschaft.
Welche Angaben gehören ins Kündigungsschreiben für die Gewerkschaft? Es sollte deinen Namen und deine Adresse enthalten, gegebenenfalls auch deine Mitgliedsnummer. Auch die Kontaktdaten der Gewerkschaft sollten ergänzt werden. Datiere die Kündigung unter Angabe des Orts und gib ihr einen aussagekräftigen Betreff, etwa „Austrittserklärung“ oder „Kündigung meiner Mitgliedschaft“.
Nach der Anrede erklärst du, dass du aus der Gewerkschaft austreten möchtest. Schreibe auch, zu welchem Termin deine Kündigung wirksam werden soll. Alternativ kannst du die Kündigung auch zum nächstmöglichen Zeitpunkt erklären, oder beide Möglichkeiten miteinander kombinieren. Etwa so: „Hiermit kündige ich zum XX.XX.XXXX, hilfsweise zum nächstmöglichen Zeitpunkt“. Das hat den Sinn, dass deine Kündigung auf diese Weise nicht durch eine falsch berechnete Kündigungsfrist unwirksam werden kann. Sie bleibt dann bestehen und wird lediglich entsprechend später wirksam.
Es ist sinnvoll, die Gewerkschaft im Kündigungsschreiben um eine schriftliche Bestätigung des Austritts unter Angabe des Beendigungszeitpunkts zu bitten. Zum Schluss unterschreibst du die Kündigung an die Gewerkschaft noch persönlich.